Das Deutsche Bergbau Museum Bochum liegt am nördlichen Rand der Bochumer Innenstadt und gehört zu den meistbesuchten Museen in ganz Deutschland.
Der Förderturm des Anschauungsbergwerks gehört fest zum Stadtbild von Bochum und ist eins der Wahrzeichen der Stadt, das sich auf vielen Souvenirs und Mitbringseln der Stadt an der Ruhr findet.
Die Geschichte des Bergbau Museums lässt sich bis 1860 zurück verfolgen. In diesem Jahr fand sich die erste Ausstellung Bergwerklicher Utensilien in Bochum. Der Weg zu einem der beliebtesten Museen und zum Forschungsstützpunkt war aber noch ein weiter. Die Ausstellung diente damals hauptsächlich dem Anschauungsunterricht von angehenden Bergleuten.
1930 wurde ein Kooperationsvertrag zwischen der Stadt Bochum und dem bisherigen Träger des Bergbau Museums, der Westfälischen Bergwerkskasse, geschlossen. Auf dem Gelände des alten Bochumer Schlachthofs sollte ab 1935 ein neues und größeres Bergbau Museum entstehen. Die Pläne für das Anschauungsbergwerk wurden ab 1936 umgesetzt.
Wie so vieles in Bochum wurde auch das angehende Bergbau Museum durch Luftangriffe der Alliierten fast vollständig zerstört. Das Anschauungsbergwerk wurde als Luftschutzbunker zweckentfremdet.
Nach dem Ende des Kriegs konnte ab 1946 wieder eine Ausstellung im Bergbau Museum bewundert werden.
Anschauungsbergwerk
Das Anschauungsbergwerk, welches zu den Highlights jeden Besuchs im Bergbau Museum zählt konnte im Jahr 1960 auf eine Gesamtstreckenlänge von 2510 Metern erweitert werden. In zwanzig Metern Tiefe können die Besucher der Museums die verschiedenen Epochen des Bergbaus erleben. Dabei reichen die unterschiedlichen Exponate von einfachen Kriechstollen, in denen die Kohle noch von Hand abgebaut wurde, bis hin zu modernen Bergbau – Maschinen, die die Kohle nicht nur brechen sondern auch für den Weitertransport sorgen. Während der Führungen im Besucherbergwerk kann man die Fördermaschinen im Einsatz erleben und bekommt so einen Eindruck von der harten Arbeit und dem Lärm, dem die Kumpel ausgesetzt waren.
Grubenpferd Tobias
An eine besondere Epoche des Bergbaus erinnert eine Replik des Grubenpferds Tobias. Der Wallach war eins der letzten Tiere die Unter Tage ihren Dienst als Kumpel versahen. Die Pferde wurden in unterirdischen Ställen gehalten und wurden zum ziehen von Lasten, unter anderem beim Stollenvortrieb eingesetzt. Mit fortschreitender Technisierung wurden die Pferde nach und nach durch unterirdische Züge ersetzt. Das letzte Grubenpferd in Deutschland wurde 1970 eingesetzt.
Förderturm des bergbau Museums
Der Förderturm des Bergbau Museums entstammt ursprünglich der Dortmunder Zeche Germania. Der Turm wiegt bei einer Gesamthöhe von 71 Metern 650 Tonnen und wurde von Fritz Schupp entworfen. Normalerweise schließt sich dem Besuch des Besucher Bergwerks eine Fahrt mit dem Aufzug auf die Aussichtsplattform des Förderturms an. In gut 50 Metern Höhe hat der Besucher eine schöne Aussicht auf das Stadtzentrum von Bochum und die umliegenden Gebiete. Über eine Treppe erreicht der geneigte Besucher eine zweite Aussichtsplattform, die in 62 Metern einen noch besseren Ausblick über die Stadt Bochum gewährt.
Ausstellungen im Bergbau Museum
Das Berbau Museum in Bochum bietet auf 12000 Quadratmetern verschiedenste Ausstellungen. Die dauerhaften Exponate widmen sich thematisch der Geschichte des Bergbaus in allen Facetten. An Modellen kann so zum Beispiel die frühzeitliche Förderung von Kohle nachvollzogen werden. Auch Fundstücke aus dem Bergbau werden ausgestellt, wie zum Beispiel die größten erhaltenen Überreste eines Baums aus der Karbonzeit, die Unter Tage gefunden wurden.
Neben der Dauerausstellung locken regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen neue Besucher in das Bergbau Museum. Bei diesen Sonderausstellungen gibt es meist einen losen Zusammenhang zum Bergbau. Dies kann unter anderem die Goldförderung in Peru betreffen oder ernste Hintergründe wie Grubenunglücke haben.
Darüber hinaus findet sich in der Erweiterung des Bergbau Museums ein schwarzer Diamant, der auch namens gebend für die Erweiterung war. Der Diamant wurde dem Bergbau Museum gestiftet und kommt auf beeindruckende 3401 Karat.
Forschung am Bergbau Museum Bochum
Das Bergbau Museum Bochum zählt zu den Forschungseinrichtungen der Montanindustrie und widmet sich der geschichtlichen Aufarbeitung des Bergbaus. Die verschiedenen Ressorts beschäftigen sich unter anderem mit der mittelalterlichen Gewinnung von Rohstoffen und deren Verarbeitung. Neben technischen Schwerpunkten werden auch soziale und ökonomische Bereiche erforscht.