Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt… Mit diesen Worten beschrieb Herbert Grönemeyer, einer der berühmtesten Söhne der Stadt, Bochum.
Auf nationaler Ebene hatte er damit durchaus recht, auf das Ruhrgebiet bezogen liegt Bochum im Zentrum. In der sechstgrößten Stadt Nordrhein Westfalens leben knapp 400.000 Menschen und machen Bochum damit zu einer der zwanzig größten Städte der Bundesrepublik Deutschland.
Besang Grönemeyer Bochum noch als graue Stadt (dem VfL Bochum hängt heute noch das Image als „graue Maus“ an) ist Bochum für eine Stadt im Ruhrgebiet überraschend grün. Nicht nur um den Kemnader Stausee und an der Ruhr finden sich Gegenden, die fast an das Münsterland erinnern.
Durch das frühzeitige Ende der Kohlenförderung in den siebziger Jahren setzte der Strukturwandel in Bochum recht früh ein, nicht zuletzt durch die Ansiedlung der Opel Werke I und II in Bochum.
Die Gründung der Ruhr Universität Bochum im Jahr 1965 machte Bochum zur Universitätsstadt, die heute mit 30.000 Studenten zu den größten Bildungsstandorten in Deutschland zählt. Mittlerweile finden sich neben der Ruhr Uni acht weitere Hochschulen im Stadtgebiet Bochum.
Als Schmuckkästchen bezeichnen die Einheimischen das ehemalige Ruhrstadion, die Heimspielstätte des VfL Bochums. Seit dem Jahr 2006 firmiert das Ruhrstadion unter dem Namen revierpower Stadion. Die Umbenennung erfolgte durch ein entsprechendes Sponsoring der Stadtwerke Bochum und ist bis heute unter Bochumern umstritten, sowohl was die entsprechenden Ausgaben seitens der Stadt angeht, als auch innerhalb der Fanszene.
Bochum ist ein Zentrum des deutschen Theaters. Das Bochum Schauspielhaus ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und konnte in der Vergangenheit neben Entertainer Harald Schmidt viele bekannte Persönlichkeiten aus Film und Fernsehen zum Ensemble zählen.
Neben dem Schauspielhaus Bochum beheimatet Bochum 19 weitere Theaterbühnen.
Neben dem Theater konnte das Musical Starlight Express in Bochum Rekorde brechen. In der eigens gebauten Starlight Halle sahen bisher über 13 Millionen Menschen das Rollschuh – Spektakel. Damit ist Starlight Express in Bochum das erfolgreichste Muscial an einem Platz.
Auch an Museen mangelt es in Bochum nicht. Typisch Ruhrgebiet finden sich natürlich Museen rund um Industriegeschichte. Allen voran das Deutsche Bergbaumuseum im Herzen von Bochum. Das Bergbaumuseum gehört mit 400.000 Besuchern zu den erfolgreichsten Museen in ganz Deutschland. Auf 12.000 Quadratmetern kann sich der geneigte Besucher über die Geschichte des Bergbaus informieren. Zum Publikumsmagnet entwickelte sich aber das Anschauungsbergwerk samt Förderturm, das es den Besuchern ermöglicht die verschiedenen Epochen des Bergbaus live zu erleben. In zwanzig Metern Tiefe und auf 2,5 Kilometern Länge werden von Sicherheitseinrichtungen bis zu schweren Maschinen zum Stollenvortrieb die verschiedensten Bergbau-Utensielien in annähernd realistischer Art und Weise dargestellt.
In der seit 2011 eröffneten Erweiterung des Bergbaumuseums findet sich ein seltener schwarzer Diamant, der auch der Erweiterung im Volksmund den Namen gegeben hat.
In den überirdischen Gebäuden finden sich regelmäßig wechselnde Ausstellungen, die nicht immer direkt etwas mit dem Bergbau zu tun haben müssen.
Neben dem Bergbaumuseum finden sich in Bochum viele weitere Museen und Kunstsammlungen. Aber auch ungewöhnliches wie die Medizinhistorische Sammlung der Ruhr Universität Bochum. Im so genannten Malakovturm finden sich auf neun Etagen über 10.000 Exponante rund um medizinische Instrumente und Geräte. Zusätzlich beherbergt der alte Zechenturm verschiedene Sonderausstellungen.
Das Planetarium Bochum zählt seit seiner Eröffnung in den sechziger Jahren zu einem der modernsten der Welt. Seit der Neueröffnung 2010 gehört das Planetarium Bochum zu einem der Wenigen mit Velvet Fulldome Projektion. Das Planetarium Bochum bietet verschiedene Shows und Sternenprojektionen aber auch besondere Krimilesungen an.
Auch wenn Bochum während des zweiten Weltkriegs zu fast 40% durch aliierte Bomben zerstört wurde, finden sich neben Funktionsbauten aus den siebziger Jahren gut erhaltene historische Gebäude. Im Herzen der Innenstadt findet sich das Bochumer Rathaus, dass 1927 von dem Architekten Karl Roth entworfen wurde. Dabei orientierte sich der für damalige Verhältnisse ungeheuer teure Bau an einem spanischen Kloster. Neben der Fassade aus Granit und Muschelkalk locken die beiden Brunnen im Innenraum des Rathaus Bochum viele Besucher an: Der Brunnen des Glücks bzw. der Brunnen der Brunnen der Schönheit.
Kaum zu übersehen ist die 15 Tonnen schwere Glocke die von industriellen Errungenschaften in Bochum zeugt. Ursprünglich Teil eines Glockenspiels, das sich auch am Rathaus findet, wurde die Glocke zur Weltausstellung in Paris gegossen, da es dem Bochumer Verein als erstem gelang Stahl in Formen zu gießen.
Naturfreunde kommen nicht nur in den Grüngürteln der Stadt Bochum auf Ihre Kosten: Im Stadtpark Bochum findet sich im Schatten des Bismarckturms mit dem Tierpark ein kleiner Zoo mit angeschlossenem Fossilium. Der Tierpark umfasst neben einigen Roben, Flammingos und Co. auch ein Streichelzoo Areal.